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9. Dezember 2021

Abrechnungsinformationen für Österreich

Hilft Eigentümern und Mietern bei der Analyse der Verbrauchswerte und ermöglicht eine bessere Einsicht in die Gebäudedaten.

Mit der Neufassung des Heizkosten- und Kälteabrechnungsgesetz enthält jede Minol Brunata Einzelabrechnung zwei zusätzliche Seiten. Diese sollen dazu dienen, den Bewohnern ihr persönliches Verbrauchsverhalten bewusster zu machen, sowie Energieverbrauch und Emissionen des Gebäudes darzustellen.

Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die zusätzlichen Informationen und ihre möglichen Interpretationen.

Erläuterung Seite 1

Vorjahresvergleich

Für die beiden Bereiche Heizung und Wasser erhält der Bewohner neben der Darstellung des aktuellen Verbrauchs auch einen Vergleich zu den beiden Vorjahren. Anhand des Säulendiagramms lässt sich die Entwicklung des eigenen Verbrauchs auf den ersten Blick schnell erkennen.

Umrechnung in kWh
Der Verbrauchsvergleich im Bereich Heizung erfolgt nach der gesetzlichen Grundlage in Kilowattstunden (kWh). Da es sich bei Ableseeinheiten von Heizkostenverteilern nicht um eine physikalische Maßeinheit handelt, sind die kWh-Werte näherungsweise zu betrachten. Die Umrechnung erfolgt auf Basis des Gebäudeenergieverbrauchs für den Bereich Heizung und wird dann anhand der Ableseeinheiten prozentual auf die Bewohner verteilt. Sind bereits Wärmemengenzähler installiert, ist eine Umrechnung nicht notwendig.

Klimabereinigung
Um den Heizenergieverbrauch unterschiedlicher Jahre oder unterschiedlicher Standorte vergleichen zu können, stellen wir darüber hinaus auch den klimabereinigten Verbrauch dar. Hierzu verwenden wir aktuelle Daten der „Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik“ (ZAMG).

Beispiel/ Interpretation

Jahr Heizgradtage* Verbrauch Klimabereinigung
2019 3.299 5.000 kWh 5.170 kWh
2020 3.295 5.000 kWh 5.176 kWh
2021 3.607 5.000 kWh 4.728 kWh
Mittelwert 3.411

In diesem vereinfachten Beispiel lag der tatsächliche Verbrauch in jedem Jahr bei 5.000 kWh. Man könnte nun darauf schließen, dass sich am Heizverhalten des Bewohners nichts verändert hat.

Das Jahr 2021 fiel jedoch kälter aus als die beiden Vorjahre, was sich anhand der höheren Anzahl an Heizgradtagen erkennen lässt. Trotzdem hat sich sein Verbrauch nicht erhöht, was bedeutet, dass der Bewohner im Verhältnis zu den wärmeren Vorjahren sparsamer mit der Heizenergie umgegangen ist. Der Faktor liegt in diesem Beispiel bei 0,946 weshalb der klimabereinigte Verbrauch mit 4.728 kWh niedriger ausfällt.

*Die Heizgradtage sind die Summe aus den Differenzen einer angenommenen Raumtemperatur von 16 °C und dem Tagesmittelwert der Außentemperatur. Anhand der Heizgradtage erkennt man, ob ein Jahr kälter oder wärmer zum langjährigen Mittel war. Übrigens: das langjährige Mittel errechnen wir aus einem rollierenden 10-Jahreszeitraum.

Vergleich mit einem Durchschnittsnutzer
Für jeden Bereich (Heizung und Wasser) erhält der Bewohner einen Vergleich zu einem Durchschnittsnutzer. Dabei wird der Verbrauch der Nutzeinheit mit dem Gebäudedurchschnitt auf der Basis von Quadratmetern verglichen. Die Grafik hilft dabei, den eigenen Verbrauch besser einzuordnen. In diesem Beispiel liegt der Verbrauch des Bewohners unter dem Gebäudedurchschnitt. Der Bewohner hat somit weniger geheizt als der durchschnittliche Nachbar.

Erläuterung Seite 2

Brennstoffmix

Aus dieser Grafik wird ersichtlich, wie sich die im Gebäude eingesetzte Energie zusammensetzt. So besteht z.B. der Brennstoffmix bei Fernwärme üblicherweise aus Erdgas, Kohle oder Öl. Auch bei Heizölanlagen ist es durchaus möglich, dass sich die Energiemenge aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt.

CO2-Treibhausgasemissionen

Diese zusätzlichen Grafiken ermöglichen einen Einblick in die CO2-Treibhausgasemissionen. Der Bewohner erhält eine Vergleichsdarstellung zu den beiden Vorjahren – sowohl für das gesamte Gebäude als auch für seine Wohnung. Um seinen persönlichen CO2-Verbrauch noch greifbarer zu machen, wird dieser darüber hinaus auch ins Verhältnis zum Gesamtverbrauch des Gebäudes gesetzt.

Steuern, Abgaben, Zölle

Hier werden alle Steuern, Abgaben oder Zölle, die in dem betroffenen Gebäude gemäß der Rechnung des Energiedienstleisters angefallen sind, aufgelistet.

Primärenergiefaktor

An dieser Stelle werden Informationen zum Primärenergiefaktor bereitgestellt. Diesen gibt es üblicherweise nur bei Fernwärmeanlagen. Hier gilt zur einfachen Orientierung: Je niedriger der Wert, desto effektiver die Energieerzeugung im jeweiligen Fernwärmewerk.

Informationen zu Verbraucherorganisationen und Streitbeilegung

Zum Schluss erhält der Bewohner noch Informationen zu Verbraucherorganisationen und Streitbeilegungsstellen.